Was ist Charisma?

Ob im Sport, in der Musik, in der Politik oder in der Wirtschaft, überall treffen wir immer wieder auf Menschen, die durch ihr Auftreten eine ganz besondere Wirkung hinterlassen. Sie ziehen Menschen in ihren Bann, beeinflussen ihre Stimmung und schaffen sogar, ihre persönlichen Werte zu verändern. Was aber verleiht Menschen wie z.B. J.F. Kennedy, Steve Jobs oder Michael Jackson diese Wirkung? Auf solche und ähnliche Fragen bekommt man oft folgende Antwort: Es ist ihr Charisma!

Was aber ist Charisma? Nun, dem griechischen Ursprung zufolge kommt Charisma von „charis“, was soviel wie „Gabe“ bedeutet. Ist also Charisma eine ganz bestimmte Gabe, also eine persönliche Eigenschaft, wodurch Menschen andere Menschen in ihren Bann ziehen können? Nach jahrzehntelanger Forschung sind sich die Wissenschaftler weltweit weitestgehend einig, dass Charisma keine Persönlichkeitseigenschaft ist. Vielmehr ist es so, dass Menschen eine Person dann als charismatisch empfinden, wenn sie sich mit dieser Person identifizieren oder wenn sie glauben, dass sie Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten mit dieser Person haben. Demzufolge wird der Grad des Charismas einer Führungskraft meist durch Fremdbeschreibung anderer, z.B. durch Mitarbeiter, bestimmt. Charisma ist also etwas, das eher im Kopf des Betrachters entsteht als aus den Gegebenheiten der Realität. Dies konnte auch die Psychologin Maia Young von der University of California mit ihren Kollegen anhand einer eindrucksvollen Studie belegen. Bei dem Experiment wurden den Teilnehmern unterschiedliche Informationen darüber gegeben, wie ein Manager mit einem Projekt erfolgreich wurde. Als besonders charismatisch und kreativ wurde die Person beurteilt, bei der es keine Informationen dazu gab, wie viele Arbeitsstunden und Mühen hinter dem Erfolg des Projektes steckten. Der Erfolg wurde dann als „visionär“ wahrgenommen und dem Manager wurden besondere Fähigkeiten zugesprochen.

Ist Charisma messbar?

In den Wirtschaftswissenschaften wurde Charisma lange Zeit als obskure Erscheinung betrachtet. Dies änderte sich erst, als im Jahr 1987 die Wirtschaftswissenschaftler Jay Conger von der University of Southern California in Los Angeles und Rabindra Kanungo von der McGill University in Montreal den Begriff „Charisma“ in einer empirischen Studie anhand konkreter Verhaltensbeschreibungen operationalisiert und messbar gemacht haben.(2) Demnach werden Führungskräfte als charismatisch wahrgenommen, wenn sie über folgende fünf Merkmale verfügen:

    1. Sie können eine überzeugende Vision vermitteln
    2. Sie erfüllen ihre Vorbildfunktion
    3. Sie inspirieren ihre Mitarbeiter zu besonderen Leis­tungen
    4. Sie entwickeln die persönlichen Stärken und Fähig­keiten ihrer Mitarbeiter weiter
    5. Sie können ihre Mitarbeiter zu eigenständigen, kreativen Problemlösungen anregen

Das Charisma einer Führungskraft lebt also von der Identifikation der Mitarbeiter und hat nur so lange Wirkung, wie sich die Führungskraft bewährt. Bewährt sich die Führungskraft nicht, verblasst auch das Charisma.

Ist Charisma lernbar?

Viele Menschen glauben, dass die „Gabe“ des Charisma angeboren sei. Diese Ansicht ist jedoch falsch, denn Charisma ist durchaus lernbar. Allerdings ist es auch hier wie bei vielen anderen Dingen, wie z.B. Klavierspielen Lernen. Der eine kann es besser und der andere schlechter, und wenn man fleißig übt, wird es auf jeden Fall immer besser. Die wichtigsten Übungen für ein besseres Charisma sind folgende:

Entspannung
Wer Angst oder Stress ausstrahlt, wird auf andere Menschen nicht charismatisch wirken. Versuchen Sie also zu entspannen und wirken Sie ruhig und gelassen.

Selbstbewusstsein
Seien Sie von dem, was Sie tun, überzeugt und gehen Sie damit selbstbewusst um. Ein selbstbewusstes Auftreten stärkt Ihr Charisma erheblich.

Gefühle
Untersuchungen haben bestätigt, dass Menschen mit einer charismatischen Ausstrahlung ihre Gefühle stär¬ker zeigen als andere Personen.

Körpersprache
Wie wichtig Körpersprache ist, um überzeugend zu wirken, ist den meisten bewusst. Dennoch wird die Körpersprache oft aus Desinteresse ignoriert. Achten Sie mehr auf Ihre Körpersprache und setzen Sie sie bei Ihrer Kommunikation bewusst ein.

Nachdenken
Denken Sie über das, was Sie sagen wollen, erst einmal genau nach. Erst wenn Sie sicher sind, dass das, was Sie sagen möchten, interessant, hilfreich oder witzig ist, sprechen Sie es aus.

Sprache
Achten Sie darauf, dass Ihre Sprache nicht monoton klingt, sondern lebendig und authentisch. Variieren Sie Geschwindigkeit, Tonhöhe und Rhythmus.

Blickkontakt
Schauen Sie Ihrem Gesprächspartner in die Augen, wenn Sie mit ihm reden.

Fester Händedruck
Begrüßen Sie Ihren Gesprächspartner mit einem festen, aber nicht zu festen Händedruck.

Interesse
Zeigen Sie Ihrem Gesprächspartner, dass Sie ernsthaft an dem, was er sagt, interessiert sind. Seien Sie konzentriert und aufmerksam.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf Ihrem Weg zu einer charismatischen Führungsperson. Und bleiben Sie weiterhin erfolgreich.

Herzlichst, Frank Nussbaum
Quelle: AFNB – Akademie für neurowissenschaftliches Bildungsmanagement

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